Endokarditis Pathophysiologie 🦠

Endokarditis

Im Aufnahmebogen liest du:
Blutkulturen positiv mit Staphylokokkus aureus und Nachweis flottierender Strukturen in der transösophagealen Echokardiographie.

Es liegt somit sehr wahrscheinlich eine Endokarditis vor, die beiden Hauptkriterien der Duke-Kriterien sind erfüllt.

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Endokarditis Pathophysiologie

Wie kommt es eigentlich zu einer bakteriellen Endokarditis?

Ausgangspunkt der bakteriellen Endokarditis ist eine Bakteriämie (1). Diese wird z.B. durch infizierte Venenverweilkatheter (2), oralchirurgische oder andere operative Eingriffe, unsterile venöse Injektionen, einen intravenösen Drogenkonsum oder durch bakterielle Infektionen anderer Organe (z.B. Spondylodiszitis) hervorgerufen. Die Bakterien lagern sich insbesondere auf vorgeschädigten Herzklappen (3) oder künstlichen Herzklappen ab und führen dort zu einer Entzündung und weiteren Schädigung (4). Die Herzklappen sind ein bradytrophes und kapillarfreies Gewebe (5). Weiterhin sind sie einer kontinuierlichen hohen mechanischen Belastung (6) ausgesetzt. Daher sind insbesondere die Herzklappenränder anfällig für bakterielle Infektionen. Die Wirkstoffe (z.B. Antibiotika) gelangen nicht direkt über die Klappen, sondern nur über das Blut in den Herzhöhlen (7) zur Infektion. Daher ist eine antiinfektive Therapie über mehrere Wochen notwendig (8).

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Endokarditis Pathophysiologie

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Durch eine Endokarditis betroffene Herzklappen nach Häufigkeit:

Mitralklappe > Aortenklappe > Trikuspidalklappe >Pulmonalklappe

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Man unterscheidet die Endokarditis acuta und die Endokarditis lenta:

Die Endokarditis acuta wird insbesondere durch Staphylokokkus aureus ausgelöst. Dieser weist eine hohe Virulenz auf und führt 
daher häufig zu einer schnellen Zerstörung der Klappe innerhalb von Stunden. Es resultiert eine akute Klappeninsuffizienz mit häufig akuten Verläufen einer Herzinsuffizienz.

Die Endokarditis lenta wird meistens durch Streptokokkus viridans ausgelöst. Dieser weist eine geringe Virulenz auf und bildet daher Vegetation (9), die innerhalb von mehreren Wochen oder Monaten die Klappe schädigen. Es liegen zu Beginn daher häufig nur gering ausgeprägte Symptome vor.

Die Virulenz von Enterokokken und Pilzen liegt meistens zwischen der von Staphylokokkus aureus und Streptokokkus viridans. Daher liegt die Schwere des Verlaufs meistens zwischen der einer Endocarditis acuta und einer Endocarditis lenta.

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Endokarditis acuta und Endokarditis lenta

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Wir hoffen, du konntest etwas lernen!
Dein Team Medi Know
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Kardiologie Skript

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