Fallbeispiel Vorhofflimmern
Du bist Stationsarzt/Stationsärztin auf einer kardiologischen Station.
Frau Müller hatte gestern Morgen eine elektrische Kardioversion aufgrund eines paroxysmalen Vorhofflimmerns bei begleitender Herzinsuffizienz. Doch heute siehst du während der morgendlichen Visite auf dem Monitor-EKG ein erneutes Rezidiv des Vorhofflimmerns. Frau Müller hat eine Herzfrequenz von 140 Schlägen pro Minute bei einem normwertigen Blutdruck. Du lässt ein 12-Kanal-EKG schreiben. Frau Müller gibt an, sich gut zu fühlen. Im 12-Kanal-EKG bestätigt sich dein Verdacht eines Vorhofflimmer-Rezidivs. Frau Müller hat bereits gegessen 👵🏼
Wie gehst du nun vor?
A: Es sollte notfallmäßig eine erneute Kardioversion erfolgen
B: Es sollte notfallmäßig eine Pulmonalvenenisolation erfolgen
C: Es kann versucht werden, mit ß-Blockern eine Frequenzkontrolle und ggf. Rhythmuskontrolle zu erreichen
D: Es kann bis zum nächsten Tag abgewartet werden, um auf eine Spontankonversion zu hoffen
In diesem Fall besteht ein tachykardes Vorhofflimmern. Bei höheren Herzfrequenzen, einem unregelmäßigen Herzschlag und begleitender Herzinsuffizienz kann es zu einer kardialen Dekompensation mit Hypotonien kommen. Daher sollte bei der Patientin kurzfristig eine Therapie erfolgen. Da die Patientin bereits gegessen hat und hämodynamisch stabil ist, muss nicht unmittelbar eine Kardioversion oder Pulmonalvenenisolation erfolgen. Es kann zunächst versucht werden, z.B. durch Metoprolol eine Frequenzkontrolle zu erreichen. Durch die Gabe von Metoprolol kann es auch zu einer Rhythmuskontrolle mit einer Konversion in einen Sinusrhythmus kommen. Die Antwort C ist somit richtig.
Damit die in Notfallsituationen die Dosierungen und wichtigen Informationen griffbereit hast, haben wir für dich Notfallmedikamente Lernkarten erstellt, auf denen du alle wichtigen Informationen findest.
Metoprolol
Dein Team Medi Know 🖤
.
.