Plattenosteosynthese: kommst du auf die Diagnose? 💪

Autsch, das hat weh getan:
Jonas hat viel Spaß mit seinen Freunden im Skatepark. Er übt fleißig an einem Ollie 🛹 Doch dieser Versuch hat leider nicht geklappt. Jonas fällt auf seinen ausgestreckten Arm und verzieht schmerzverzerrt sein Gesicht.
Die Freunde von Jonas bringen ihn schnell in die Notaufnahme. Im Röntgenbild zeigt sich ein deutlicher Bruch und es erfolg unmittelbar eine operative Versorgung.
Das postoperative Röntgenbild zeigt den folgenden Befund:

 

Plattenosteosynthese

Hast du das Osteosyntheseverfahren erkannt, das hier angewandt wurde?

Es gibt folgende Osteosyntheseverfahren:

• Schraubenosteosynthese
• Plattenosteosynthese
• Nagelosteosynthese
• Drahtosteosynthese
• Fixateur externe

 

Was ist eine Plattenosteosynthese?

Bei Jonas wurde eine bestimmte Methode, die Plattenosteosynthese, zur Behandlung eines Knochenbruchs im oberen Teil des Oberarmknochens (proximale Humerusfraktur) verwendet. Diese Methode ist eine gängige Art der Knochenbruchbehandlung

Sie wird zum Beispiel bei distalen Radiusfrakturen, Frakturen des proximalen Humerus (wie bei Jonas der Fall) bzw. Femur und bei Humerusschaftfrakturen eingesetzt. Außerdem ist sie bei periprothetischen Frakturen zur sekundären Stabilisierung häufig Mittel der Wahl.

Bei der Plattenosteosynthese wird eine metallische Platte über den Bruch gelegt und mit Schrauben im Knochen befestigt, um den Bruch zu stabilisieren. Allerdings darf der betroffene Bereich nach der Operation meist nicht belastet werden, da sonst die Stabilität nicht gewährleistet ist ("keine Belastungsstabilität"). Es gibt viele verschiedene Arten von Platten, die für verschiedene Knochenbereiche angepasst sind, aber sie alle basieren auf denselben grundlegenden Prinzipien.

Es gibt eine spezielle Art von Platte, die klassische Kortikalisplatte (auch als Standardplatte, Kompressionsplatte oder konventionelle Platte bekannt). Diese Platte wird mit speziellen Schrauben im Knochen festgeschraubt, wobei die Stabilität durch die Reibung der Platte am Knochen entsteht. Wenn die Schrauben nicht fest genug sind oder die Knochenqualität schlecht ist, kann es zu einer Instabilität kommen. Außerdem kann der Druck, den die Platte auf den Knochen ausübt, die periostale Blutzufuhr beeinträchtigen.

 

Plattenosteosynthese

 

Dynamic compression plate (DCP):

1. Platzierung der ersten Schraube: Zuerst wird eine neutrale Kortikalisschraube in ein Loch nahe dem Bruch (dem sogenannten frakturnahen Schraubenloch) eingesetzt. Dies dient dazu, die Platte am Knochen zu befestigen, ohne eine Bewegung des Knochenfragments zu verursachen.

2. Bohren auf der gegenüberliegenden Seite des Bruchs: Anschließend wird ein Loch auf der gegenüberliegenden Seite des Bruchs gebohrt, im sogenannten Gleitloch. Dieses Loch ist weiter vom Bruch entfernt.

3. Einsetzen der zweiten Schraube: Beim Einschrauben der zweiten Schraube in das Gleitloch interagiert der runde Schraubenkopf mit der schrägen Innenseite des Plattenlochs. Dies führt dazu, dass der Schraubenkopf zur Mitte des Lochs gedrängt wird.

4. Erzeugung von Kompression am Bruch: Durch diese Bewegung des Schraubenkopfes wird das zugehörige Knochenfragment mitbewegt. Das Ergebnis ist eine Kompression der Bruchstelle, was bedeutet, dass die Knochenfragmente zusammengepresst werden. Diese Kompression ist wichtig, da sie hilft, die Bruchstelle zu stabilisieren und die Heilung zu fördern.

 

 Dynamic compression plate (DCP)

 

Verriegelungsplatten:

Verriegelungsplatten haben spezielle Schraubenlöcher und Schrauben, die fest und winkelstabilmiteinander verbunden werden. Diese Platten müssen nicht direkt auf dem Knochen aufliegen, um stabil zu sein, was die Heilung fördern kann. Sie bieten verbesserte Stabilität gegen Drehbewegungen und Verschiebungen des Knochens ("bessere Rotations- und Achsstabilität").

 

Verriegelungsplatte

 

Hybridplatten:

Hybridplatten kombinieren die Eigenschaften von Standard- und Verriegelungsplatten. Sie haben spezielle Löcher, die sowohl die Verwendung von normalen Kortikalis-Standardschrauben (für interfragmentäre Kompression) als auch winkelstabilen Schrauben (für verbesserte Rotations- und Achsstabilität) ermöglichen. Dadurch können die Vorteile beider Plattentypen in einer Platte genutzt werden.

 

Locking compression plate (LCP)

 

Wie geht es Jonas?

Jonas konnte dank dieser praktischen Erfindung gut und nachhaltig geholfen werden. Inzwischen skatet er wieder mit seinen Freunden und beherrscht den Ollie 🛹 Seitdem trägt er jedoch immer einen Helm :)

 

Wir hoffen du konntest etwas lernen 😁

Dein Team Medi Know 🖤

 

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